Intravitreale Injektionen
Feuchte Makuladegeneration
Die feuchte Makuladegeneration ist eine Alterserkrankung der Netzhautmitte (Makula), die meist in kurzer Zeit zu einer Vernarbung der Netzhautmitte mit vollständigem Funktionsverlust führt. Das Sehvermögen beträgt dann meist weniger als 5% bei erhaltenem Gesichtfeld. Besonders gravierend ist der Verlust der Lesefähigkeit.
Erstes Anzeichen für den Patienten sind sogenannte Metamorphopsien, das heißt, gerade Linien erscheinen gebogen. Die Diagnose kann oft schon durch eine genaue Untersuchung des Augenhintergrundes gestellt werden. Die Diagnosesicherung erfolgt mithilfe einer Fluoreszenzangiographie und optischer Kohärenztomographie.
Seit mehreren Jahren stehen zur Behandlung der feuchten Makuladegeneration Medikamente zur Verfügung, die, in den Glaskörper injiziert, den Krankheitsprozess in vielen Fällen stoppen können. Dabei muss die Injektion unter OP-Bedingungen erfolgen. Je früher die Krankheit diagnostiziert wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass gravierende Funktionseinbussen vermieden werden.
Diabetische Retinopathie
Die diabetische Retinopathie ist eine Netzhauterkrankung der kleinen Netzhautgefäße (Kapillaren). Zu Beginn entstehen kleine Gefäßaussackungen - sogenannte Mikroaneurysmen, die zunächst zu keiner Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Erst wenn eine zunehmende Gefäßpermeabilität eintritt, zunehmend Blutserum durch die Kapillarwände in das Netzhautgewebe austritt und sich dadurch in der Netzhautmitte (Makula) ein Ödem bildet, kommt es zu einer Abnahme des Sehvermögens.
Venenverschlüsse der Netzhaut
Bei einem venösen Gefäßverschluß handelt es sich fast immer um ein akutes Ereignis mit Ausbildung eines Ödems in der Netzhautmitte (Makula) innerhalb weniger Stunden bis Tage. In der Regel bemerkt der Patient eine einseitige, deutliche Sehverschlechterung.
Diagnostik
Die Diagnosesicherung erfolgt mithilfe einer Fluoreszenzangiographie und optischer Kohärenztomographie. Bei der Floureszenzanioraphie wird ein Farbstoff in eine Vene am Handrücken injiziert und anschließend die Netzhaut fotografiert. Die optische Kohärenztomoraphie (OCT) ist ein modernes Verfahren, bei der mittels Laser Schichtaufnahmen der Netzhaut erstellt werden. Dadurch ist es auch möglich die tieferen Netzhautschichten zu beurteilen.
Therapie
Die Therapie besteht bei allen drei Erkrankungen in der Injektion von Medikamenten in den Glaskörper (intravitreale Injektionen). In der Behandlung der diabetischen Retinopathie und bei venösen Gefäßverschlüssen haben intravitreale Injektionen die Laserbehandlung als Therapie der 1.Wahl weitgehend abgelöst. Je früher eine Erkrankung diagnostiziert wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass durch intravitreale Injektionen gravierende Funktionseinbussen vermieden werden. Grundsätzlich müssen intravitreale Injektionen unter OP-Bedingungen erfolgen. Der Einriff wird in Tropfanästhesie durchgeführt.